Autorin: Hanna Dietz Verlag: Arena Seiten: 392 Genre: Fantasy/Jugendbuch Preis: 14,99 Euro gebunden Ebook: 11,99 Euro Erscheinungstermin: 20.08.2015 |
Klappentext:
Wickwood,
eine Kleinstadt in den USA. Ein rabenschwarzes Geheimnis, das seit
Generationen ganz Wickwood im Bann hält. Eine Tasche, so böse wie
ein Pakt mit dem Teufel. Und ein Mädchen, dessen Wünsche eine
zerstörerische Kraft entfachen. Stellas Leben in Wickwood ist an
Langeweile nicht zu überbieten. Bis sie Liv kennenlernt, die ihr
eine wunderschöne Tasche schenkt. Plötzlich gehen Stellas geheimste
Wünsche in Erfüllung. Sie ist begehrt und beliebt - auch bei Tom!
Dann passieren unheimliche Dinge. Als schließlich eine ihrer
Klassenkameradinnen verunglückt, merkt Stella, dass sie ihren
Mitmenschen tödliches Unheil bringt. Sie will den Fluch brechen und
dazu muss sie herausfinden, was vor dreißig Jahren in Wickwood
geschehen ist. Doch bei den Bewohnern von Wickwood stößt sie auf
eine Mauer des Schweigens - und schwebt bald selbst in Lebensgefahr.
Zu kaufen hier: ARENA
Persönliche
Meinung
Das
Cover:
Das
Buchcover ist recht hübsch anzusehen. Das kleine verschlafene
Örtchen Wickwood und im Hintergrund eine riesengroße rote
Damenhandtasche. Allerdings fand ich ihm Nachhinein, dass das Cover
zur Geschichte nicht so ganz passend war. So hatte ich beim Lesen
ständig eine rote Handtasche vor Augen, obwohl die Handtasche in dem
Buch vom Aussehen her doch ganz anders beschrieben wurde (eher ein
zierliches Täschlein in Grün, mit einem großen Scarabäus als
Verschluss). So ist die Buchgestaltung doch recht irreführend, auch
wenn die Farben auf dem Cover recht gut harmonieren.
Die
Story:
Vorab,
ich hatte mir das Buch damals gekauft, als es mir seelisch nicht so
gut ging und ich mit jeder Menge Mobbing arbeitsbedingt zu kämpfen
hatte. Da die Protagonistin sehr unter den fiesen Attacken einer
Mitschülerin zu leiden hatte, hat mich das Buch von der
Kurzbeschreibung her stark an meine eigene Situation erinnert, daher
kam es zu einer Art Frustkauf.
Die
Story an für sich ist ja nichts Neues, ein recht unscheinbares und
ganz normales Mädchen im Teenageralter fühlt sich von ihren Eltern
total unverstanden, eine fiese Mitschülerin hetzt alle anderen gegen
sie auf und ihr heimlicher Schwarm scheint für sie unerreichbar. So
jedenfalls ergeht es der jungen Stella. Vor kurzem ist ihre beste
Freundin weggezogen und seit dem fühlt sie sich recht einsam.
Ständig ist sie dem Spott ihrer Mitschülerin Rosanna ausgesetzt,
die sämtliche Mädchen um sich geschart und gegen Stella aufgehetzt
hat. Stella's Welt bricht endgültig zusammen, als Rosanna ihr dann
auch noch den umschwärmten Tom vor der Nase wegschnappt. Gerade
jetzt könnte Stella eine gute Freundin gebrauchen, da von ihrer
recht biederen und altmodischen Mum keine Hilfe zu erwarten ist.
Eines
Tages freundet sie sich mit der gleichaltrigen Liv an, die scheinbar
auch auf ihre Schule geht, die ihr allerdings noch nie aufgefallen
ist. Die quirlige Liv schafft es schnell, Stella aus ihrem
Schneckenhaus herauszuholen und ihr neues Selbstvertrauen zu geben.
Als Liv Stella zu sich nach Hause in ihre Villa einlädt und ihr eine
wunderschöne Tasche schenkt, ändert sich Stella's Leben von Jetzt
auf Nun. Sie wird mit einem Schlag total beliebt, ihr Schwarm Tom hat
auf einmal nur noch Augen für sie und auch ihre Mitschülerinnen
hören mit dem Mobbing auf. Es scheint so, als gäbe die Tasche ihr
ein imenses neues Selbstbewusstsein.
Als
um Stella herum jedoch schreckliche und unerklärliche Unfälle
passieren, registriert sie zum ersten Mal, dass dies mit ihrer
plötzlichen Beliebtheit und der neuen Tasche zusammen hängen
könnte. Kurzerhand versucht sie, Liv zu besuchen und ihr die Tasche
zurück zu geben. Jedoch findet sie heraus, dass diese Liv gar nicht
auf ihre Schule geht und die Villa, in der sie ihre Freundin noch
Tage zuvor besucht hat, in Wahrheit eine baufällige Ruine ist. Durch
Recherchen stößt Stella auf ein Geheimnis, in das wohl die
komplette Gemeinschaft von Wickwood verwickelt zu sein scheint.
Plötzlich befindet sich Stella in großer Gefahr. Zusammen mit ihrem
besten Freund Jacob kommt sie langsam dahinter, dass die Handtasche
eine Art schrecklichen Fluch birgt, den es nun zu brechen gilt.
Der
Schreibstil hat mir recht gut gefallen. Ich war überrascht, dass es
sich bei der Autorin um eine Deutsche handelt, denn der Ort Wickwood
mit all seinen Bewohnern ist doch recht lebendig beschrieben, so als
befände man sich gerade in diesem kleinen Örtchen.
Die
Handlung an sich fand ich manchmal recht langatmig. So war mir von
Anfang an klar, dass es sich bei Liv nur um einen Geist handeln kann,
da Liv nie direkt angesprochen wird von Stella's Freunden.
Auch
fand ich hier die Protagonistin ein wenig farblos gestaltet. Ihr
Verhalten ist oftmals so egoistisch und dumm,
dass selbst Kinder fassungslos die Köpfe über ihre Aktionen
schütteln dürften. Auch war der Schluss des Buches so dermaßen
vorhersehbar, dass ich sogar richtig froh war, als ich das Buch
beendet hatte.
Die
Charaktere:
- Stella ist in meinen Augen kein sympathischer Charakter. Sie ist oberflächlich und oft so kindisch im Verhalten, dass ich ihr echt nichts abgewinnen konnte. Kurzum, sie ging mir auf die Nerven.
- Jacob fand ich soweit als besten Freund recht unterhaltsam, so sorgt er doch manchmal, wenn auch eher unfreiwillig für Lacher. Aber sein plötzliches Auftauchen und wie er in diese ganze Geschichte involviert ist, hatten mich doch etwas verwirrt, da dies nie so richtig geklärt wird.
- Tom fand ich als Stella's Freund einfach nur ätztend, um es noch gelinde auszudrücken. Er ist arrogant, oberflächlich und scheint mir auch nicht sonderlich helle zu sein. Warum Stella ihn fast das ganze Buch über so anhimmelt, wollte sich mir nicht so recht erschließen.
- Die Einwohner von Wickwood sind so klischeehaft beschrieben, dass ich mich oftmals während des Lesens fühlte, als wäre ich in der Serie “Lindenstraße“ gelandet.
Fazit:
Die
Geschichte ist zwar recht gut durchdacht, jedoch war sie so
klischeehaft und voraus schaubar, dass mich die Handlungsstränge
nicht wirklich überraschen konnten. Eigentlich
schade, denn von der Grundidee hätte das Buch durchaus viel
Potential gehabt, wenn es mit unerwarteten Wendungen hätte können
überraschen, was es leider aber nicht tat.
Da
mir aber der Schreibstil der Autorin und auch die Beschreibung des
Schauplatzes gut gefallen haben, vergebe ich dennoch 3 von 5
möglichen Büchersternchen.
©
Vivien Kaiser von “Kaiserliches Bücherreich“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen