Sonntag, 25. Oktober 2015

Das Geheimnis von Wickwood


Autorin: Hanna Dietz
Verlag: Arena
Seiten: 392
Genre: Fantasy/Jugendbuch
Preis: 14,99 Euro gebunden
Ebook: 11,99 Euro
Erscheinungstermin: 20.08.2015



Klappentext:
Wickwood, eine Kleinstadt in den USA. Ein rabenschwarzes Geheimnis, das seit Generationen ganz Wickwood im Bann hält. Eine Tasche, so böse wie ein Pakt mit dem Teufel. Und ein Mädchen, dessen Wünsche eine zerstörerische Kraft entfachen. Stellas Leben in Wickwood ist an Langeweile nicht zu überbieten. Bis sie Liv kennenlernt, die ihr eine wunderschöne Tasche schenkt. Plötzlich gehen Stellas geheimste Wünsche in Erfüllung. Sie ist begehrt und beliebt - auch bei Tom! Dann passieren unheimliche Dinge. Als schließlich eine ihrer Klassenkameradinnen verunglückt, merkt Stella, dass sie ihren Mitmenschen tödliches Unheil bringt. Sie will den Fluch brechen und dazu muss sie herausfinden, was vor dreißig Jahren in Wickwood geschehen ist. Doch bei den Bewohnern von Wickwood stößt sie auf eine Mauer des Schweigens - und schwebt bald selbst in Lebensgefahr.


Zu kaufen hier: ARENA

















Persönliche Meinung



Das Cover:

Das Buchcover ist recht hübsch anzusehen. Das kleine verschlafene Örtchen Wickwood und im Hintergrund eine riesengroße rote Damenhandtasche. Allerdings fand ich ihm Nachhinein, dass das Cover zur Geschichte nicht so ganz passend war. So hatte ich beim Lesen ständig eine rote Handtasche vor Augen, obwohl die Handtasche in dem Buch vom Aussehen her doch ganz anders beschrieben wurde (eher ein zierliches Täschlein in Grün, mit einem großen Scarabäus als Verschluss). So ist die Buchgestaltung doch recht irreführend, auch wenn die Farben auf dem Cover recht gut harmonieren.




Die Story:

Vorab, ich hatte mir das Buch damals gekauft, als es mir seelisch nicht so gut ging und ich mit jeder Menge Mobbing arbeitsbedingt zu kämpfen hatte. Da die Protagonistin sehr unter den fiesen Attacken einer Mitschülerin zu leiden hatte, hat mich das Buch von der Kurzbeschreibung her stark an meine eigene Situation erinnert, daher kam es zu einer Art Frustkauf.


Die Story an für sich ist ja nichts Neues, ein recht unscheinbares und ganz normales Mädchen im Teenageralter fühlt sich von ihren Eltern total unverstanden, eine fiese Mitschülerin hetzt alle anderen gegen sie auf und ihr heimlicher Schwarm scheint für sie unerreichbar. So jedenfalls ergeht es der jungen Stella. Vor kurzem ist ihre beste Freundin weggezogen und seit dem fühlt sie sich recht einsam. Ständig ist sie dem Spott ihrer Mitschülerin Rosanna ausgesetzt, die sämtliche Mädchen um sich geschart und gegen Stella aufgehetzt hat. Stella's Welt bricht endgültig zusammen, als Rosanna ihr dann auch noch den umschwärmten Tom vor der Nase wegschnappt. Gerade jetzt könnte Stella eine gute Freundin gebrauchen, da von ihrer recht biederen und altmodischen Mum keine Hilfe zu erwarten ist.


Eines Tages freundet sie sich mit der gleichaltrigen Liv an, die scheinbar auch auf ihre Schule geht, die ihr allerdings noch nie aufgefallen ist. Die quirlige Liv schafft es schnell, Stella aus ihrem Schneckenhaus herauszuholen und ihr neues Selbstvertrauen zu geben. Als Liv Stella zu sich nach Hause in ihre Villa einlädt und ihr eine wunderschöne Tasche schenkt, ändert sich Stella's Leben von Jetzt auf Nun. Sie wird mit einem Schlag total beliebt, ihr Schwarm Tom hat auf einmal nur noch Augen für sie und auch ihre Mitschülerinnen hören mit dem Mobbing auf. Es scheint so, als gäbe die Tasche ihr ein imenses neues Selbstbewusstsein.

Als um Stella herum jedoch schreckliche und unerklärliche Unfälle passieren, registriert sie zum ersten Mal, dass dies mit ihrer plötzlichen Beliebtheit und der neuen Tasche zusammen hängen könnte. Kurzerhand versucht sie, Liv zu besuchen und ihr die Tasche zurück zu geben. Jedoch findet sie heraus, dass diese Liv gar nicht auf ihre Schule geht und die Villa, in der sie ihre Freundin noch Tage zuvor besucht hat, in Wahrheit eine baufällige Ruine ist. Durch Recherchen stößt Stella auf ein Geheimnis, in das wohl die komplette Gemeinschaft von Wickwood verwickelt zu sein scheint. Plötzlich befindet sich Stella in großer Gefahr. Zusammen mit ihrem besten Freund Jacob kommt sie langsam dahinter, dass die Handtasche eine Art schrecklichen Fluch birgt, den es nun zu brechen gilt.


Der Schreibstil hat mir recht gut gefallen. Ich war überrascht, dass es sich bei der Autorin um eine Deutsche handelt, denn der Ort Wickwood mit all seinen Bewohnern ist doch recht lebendig beschrieben, so als befände man sich gerade in diesem kleinen Örtchen.

Die Handlung an sich fand ich manchmal recht langatmig. So war mir von Anfang an klar, dass es sich bei Liv nur um einen Geist handeln kann, da Liv nie direkt angesprochen wird von Stella's Freunden.

Auch fand ich hier die Protagonistin ein wenig farblos gestaltet. Ihr Verhalten ist oftmals so egoistisch und dumm, dass selbst Kinder fassungslos die Köpfe über ihre Aktionen schütteln dürften. Auch war der Schluss des Buches so dermaßen vorhersehbar, dass ich sogar richtig froh war, als ich das Buch beendet hatte.




Die Charaktere:

  • Stella ist in meinen Augen kein sympathischer Charakter. Sie ist oberflächlich und oft so kindisch im Verhalten, dass ich ihr echt nichts abgewinnen konnte. Kurzum, sie ging mir auf die Nerven.
  • Jacob fand ich soweit als besten Freund recht unterhaltsam, so sorgt er doch manchmal, wenn auch eher unfreiwillig für Lacher. Aber sein plötzliches Auftauchen und wie er in diese ganze Geschichte involviert ist, hatten mich doch etwas verwirrt, da dies nie so richtig geklärt wird.
  • Tom fand ich als Stella's Freund einfach nur ätztend, um es noch gelinde auszudrücken. Er ist arrogant, oberflächlich und scheint mir auch nicht sonderlich helle zu sein. Warum Stella ihn fast das ganze Buch über so anhimmelt, wollte sich mir nicht so recht erschließen.
  • Die Einwohner von Wickwood sind so klischeehaft beschrieben, dass ich mich oftmals während des Lesens fühlte, als wäre ich in der Serie “Lindenstraße“ gelandet.




Fazit:

Die Geschichte ist zwar recht gut durchdacht, jedoch war sie so klischeehaft und voraus schaubar, dass mich die Handlungsstränge nicht wirklich überraschen konnten. Eigentlich schade, denn von der Grundidee hätte das Buch durchaus viel Potential gehabt, wenn es mit unerwarteten Wendungen hätte können überraschen, was es leider aber nicht tat.
Da mir aber der Schreibstil der Autorin und auch die Beschreibung des Schauplatzes gut gefallen haben, vergebe ich dennoch 3 von 5 möglichen Büchersternchen.





© Vivien Kaiser von “Kaiserliches Bücherreich“

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