Infos:
Autor: Soman Chainani
Verlag: Ravensburger
Seiten: 512
Genre: Fantasy, Märchen
Zielgruppe: Jugendliche ab 12 Jahre
Preis: 16,99 Euro (gebunden)
ebook: 14,99 Euro
Zu kaufen hier: Ravensburger
Leseprobe klick mich
Klappentext:
Auf
der Schule der Guten und der Schule der Bösen werden Jugendliche für
ihre spätere Karriere in einem Märchen ausgebildet: als Helden und
Prinzessinnen oder aber als Schurken und Hexen. Sophie träumt seit
Jahren davon, Prinzessin zu werden. Ihre Freundin Agatha dagegen
scheint mit ihrem etwas düsteren Wesen für die entgegengesetzte
Laufbahn vorbestimmt. Doch das Schicksal entscheidet anders und
stellt die Freundschaft der Mädchen auf eine harte Probe ...
Persönliche Meinung:
Das
Cover:
Zum
Cover gibt es eigentlich nicht viel zu sagen, außer dass es
außerordentlich schön gestaltet ist. Mich persönlich erinnert es
ein wenig an einen japanischen Manga. Beide Protagonistinnen sind
wunderschön und konträr dargestellt, genau so hatte ich mir die
beiden auch während des Lesens vorgestellt.
Die Story:
Der
Einstieg des Buches gelang mir sehr leicht. Wir lernen als
Leser die beiden Hauptprotagonistinnen Sophie und Agatha kennen.
Beide könnten unterschiedlicher nicht sein und dennoch haben sie
eine ganz besondere Verbindung zueinander. Sophie lernen wir als
erstes kennen, wunderschön vom Äußeren und die typische
klischeehafte Märchenprinzessin, die bereits nach den ersten Seiten
schon durch ihre arrogante und sehr egoistische Art unangenehm
auffällt. Ihr größter Traum ist es, an der Schule für Gut und
Böse aufgenommen zu werden und in ihrem eigenen Märchen zu landen,
selbstverständlich auf der Seite der Guten und möglichst als
Märchenprinzessin mit einem wunderschönen Prinzen an ihrer Seite.
Ungewöhnlicher
Weise ist ihre beste Freunde die eigenartige und recht verschrobene
Agatha. Aggie ist so ganz anders als Sophie. Sie schert sich einen
Dreck um Äußerlichkeiten und steht mit beiden Beinen im Leben. Für
die Fantastereien und Märchenträume ihrer Freundin Sophie hat sie
so rein gar nichts übrig.
Für
den Leser steht zu Anfang fest: Sophie ist die wunderschöne
Prinzessin, Aggie die griesgrämige Hexe. Jedoch es kommt ganz
anders. Beide Mädchen werden vom Schulmeister entführt für die
Schule für Gut und Böse. Allerdings landet die schöne Sophie auf
der Seite der Bösen, während Aggie in die Schule der Guten
verfrachtet wird. Beide sind erst einmal geschockt und sind der
Meinung, dass es sich doch da nur um eine ganz große Verwechslung
handeln muss.
Beide
Mädchen müssen nach einiger Zeit lernen, sich in ihrer jeweiligen
Umgebung einzufügen und anzupassen, was beiden natürlich alles
andere als leicht fällt. Beide versuchen, den Schulmeister
umzustimmen, sie auf die jeweils richtige Seite zu schicken. Dieser
jedoch lehnt dies strikt ab, verspricht aber, beide zurück in ihre
Heimat Gavaldon zu schicken, wenn sie ein Rätsel lösen, welches er
ihnen aufträgt, aber alles andere als leicht zu lösen ist.
In
der Mitte des Buches erleben wir, wie sich das Verhältnis von
Aggie und Sophie immer mehr verschlechtert. Die Beziehung der beiden
wird immer spannungsgeladener und schließlich werden die beiden
Freundinnen zu erbitterten Gegnerinnen.
Als
Sophie sich dann auch noch in den gutaussehenden Thedros aus der
Schule der Guten verliebt, zählt für diese die Freundschaft zu
Agatha gar nichts mehr.
Unzählige
Prüfungen stehen den beiden Mädchen auf beiden Seiten bevor, die
sie allerdings nur gemeinsam bewältigen können. Viele altbekannte
Märchen treten bei den Prüfungen in den Fokus und weil das gesamte
Buch auf dem Konzept von Märchen aufgebaut ist, hat es mir nur noch
umso besser gefallen.
Gegen
Ende des Buches verschwimmen die Grenzen. Wer ist Gut und wer
ist Böse?
Die
Handlung ist durchgehend spannend, düster und auch romantisch. Es
lässt sich nicht genau voraus sagen, was als nächstes passieren
wird. Die Spannung wird durch überraschende Wendungen gesteigert und
endet in einem grandiosen Finale. Gott sei Dank gibt es ja noch zwei
Fortsetzungen, die auch beide schon auf englisch erschienen sind, da
ich nicht mehr so lange warten kann.
Neben
den beiden Protagonistinnen lernt der Leser viele interessante
Nebencharaktere kennen, die alle auf ihre eigene Art und Weise sehr
liebevoll ausgearbeitet und beschrieben worden sind.
Der
Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, weil man das Gefühl hat, dass
die Worte bewusst gewählt wurden und nicht einfach nur so dahin
geschrieben. Die Grundidee des Buches hat mir ebenfalls sehr gut
gefallen, auch wenn sie mit einigen Klischees behaftet war, was aber
nicht weiter stört.
Die Charaktere:
- Für viele Leser ist Protagonistin Agatha wohl mit dem typischen hässliche Entlein gleichzusetzen, dass sich nach und nach in einen wunderschönen Schwan verwandelt. Jedoch Kraft ihrer Wärme und Herzensgüte war sie für mich bereits von Anfang an wunderschön, da sie einfach ein wundervolles Wesen hat, wie man es leider heutzutage selten noch findet.
- Ich muss zu meiner Schande gestehen, ich mag Sophie einfach und das obwohl sie eigentlich eine unsympathische und egoistische Zicke ist. Sie ist sehr auf Äußerlichkeiten bedacht und für einen Jungen lässt sie schon mal ihre beste Freundin fallen. Jedoch fand ich gerade ihren Charakter wahnsinnig interessant und sie hat es sehr oft geschafft, mich mit ihren Zickereien zu erheitern. Teilweise hat sie mich mit ihrem Schönheitskult ein wenig an mich selbst erinnert (Schande über mein Haupt), was mich des Öfteren schmunzeln ließ.
- Mit Thedros wusste ich nicht wirklich was anzufangen. Dass Aggie ihn als Lackaffen bezeichnet fand ich sehr passend, denn was Anderes ist er in meinen Augen nicht. Als Märchenprinz sieht er natürlich wahnsinnig gut aus, jedoch ist das auch schon alles, denn seinen Charakter fand ich einfach nur arrogant und teilweise sehr nervtötend.
Fazit:
So
ein tolles Buch hatte ich schon lange nicht mehr gelesen und das
nicht nur, weil ich ein absoluter Märchenfan bin. Die Story hat für
mich in vielerlei Hinsicht auch einen lehrreichen Faktor. Denn ist es
nicht auch im realen Leben so, dass die Meinung, die wir Menschen
zu Anfang von einander haben, oftmals bei der ersten Begegnung von
äußeren Faktoren beeinflusst und geprägt wird und wir den
weniger “schönen“ Menschen leider erst mal mit großen
Vorurteilen begegnen? Nicht nur für Märchenfans ist dieses Buch ein
absolutes Muss.
Hier
bin ich sogar traurig, dass mein Bewertungssystem nicht mehr als 5
Sternchen hergibt, denn für mich hat es noch viel mehr als die volle
Punktezahl verdient.
© Vivien Kaiser von “Vivi's Chamber of Books“
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