Mittwoch, 2. September 2015

So kalt wie Eis, so klar wie Glas



Autor: Oliver Schlick
Verlag: Ueberreuter
Erscheinungstermin: 19.08.2015
Genre: Fantasy
Seiten: 384
Preis: 16,95 Euro (gebunden
ebook: 13,99 Euro

Klappentext:
Die achtzehnjährige Cora kommt nach dem plötzlichen Tod ihrer Mutter nach Rockenfeld, wo ihr Großvater Jacob Dorneyser lebt. In dem Dorf werden nach alter Handwerkskunst Schneekugeln hergestellt, eine Tradition, die Coras Urahn Ende des 16. Jahrhunderts begründete. Der Legende nach soll ihm vom Teufel höchstpersönlich die erste Kugel geschenkt worden sein. Fasziniert von der Kunst, kleine Welten unter Glas zu schaffen, bittet Cora ihren Großvater darum, sie auszubilden. Doch schon nach kürzester Zeit geschehen die seltsamsten Dinge. Da ist zum einen der gutaussehende, geheimnisumwitterte Niklas mit den stechend blauen Augen, zu dem sich Cora unwillkürlich hingezogen fühlt und dessen Besuche bei Jacob sie niemandem gegenüber erwähnen soll. Nachts beobachtet Cora Lichter im Wald und Schneeflocken fügen sich wie von Geisterhand vor ihren Augen zu warnenden Worten zusammen. In Cora wächst die Überzeugung, dass an der alten Legende ein Fünkchen Wahrheit haften muss. Was hat es mit der rätselhaften, ersten je geschaffenen Schneekugel auf sich?

Zu kaufen hier: Ueberreuter
LESEPROBE










Persönliche Meinung



Das Cover:

Die Buchgestaltung ist wirklich außergewöhnlich und wunderschön. Zu sehen ist in einem Scherenschnitt ein Mädchen hinter einer Schneekugel (was ja wunderbar das Thema des Buches aufgreift), umgeben von Eiskristallen. Allein das Cover bekommt hier von mir schon die volle Punktzahl.



Die Story:

Direkt zu Beginn lernt man die junge Cora kennen, die einen schrecklichen Verlust erlitten hat, ihre Mutter wurde von einem Auto angefahren und verstirbt. Zu ihrem Vater hat Cora keinen Kontakt, so gibt es nach dem Tod der Mutter niemanden, der ihr als Familienmitglied bleibt. Glaubt sie zumindest. Bei der Beerdigung taucht nämlich plötzlich ihr totgeglaubter Großvater auf in Begleitung von Elsa, einer sehr guten Freundin. Er bietet ihr an, dass sie zu ihm nach Rockenfeld ziehen soll um dort das letzte Jahr zum Abitur zu vollenden. Kurzerhand willigt Cora ein und zieht zu ihrem Großvater in das abgelegene Dörfchen Rockenfeld. Wohnen allerdings tut sie bei dessen Freundin Elsa, die sich ihrer auch direkt liebevoll annimmt.


Cora's Großvater ist ein weit berühmter Hersteller von Schneekugeln und eines der 5 Mitglieder der Kugelmacher-Gilde. Hierbei handelt es sich um richtig ausgefallene Kugeln mit allesamt wunderschönen Motiven. Cora möchte von ihrem Großvater alles über dieses Handwerk lernen, da dies eine richtige Faszination auf sie ausübt. Jedoch sind nicht alle aus der Gilde begeistert, dass Cora in die Fußstapfen ihres Opa's tritt und somit später mal dessen Erbin wird.

Unterdessen hat Cora in der Werkstatt ihres Großvaters eine Begegnung mit dem mysteriösen jungen Niklas, der trotz seines abweisenden Verhaltens eine unheimliche Faszination auf sie ausübt. Jedoch scheint er, wie auch ihr Großvater etwas vor ihr zu verbergen.

Cora wird nachts von seltsamen Alpträumen geplagt, in denen sie von einem fast gleichaltrigen Mädchen – Katharina - träumt, welches vor über 20 Jahren spurlos verschwand. Sie erfährt, dass damals fast alle im Dorf ihren Opa verdächtigt hatten, etwas mit dem Verschwinden von Katharina zu tun zu haben. Auch hat Cora öfters seltsame Erscheinungen von unheimlichen blauen Lichtern.

Mit Hilfe von Elsa kommt Cora nach und nach hinter das Geheimnis, welches ihren Großvater und auch Niklas, sowie die blauen Lichterscheinungen umgibt, und die Antwort übersteigt alles, was jeglicher Logik entspricht und über die menschliche Vorstellungskraf hinaus geht.


Der Einstieg gelang mir recht gut. Ich konnte mich gut in Cora hineinversetzen und mochte sie von Anfang an. Das Buch hat keinerlei Längen und ich hatte gar nicht gemerkt, wie rasch die Seiten auf einmal dahin flogen.

Das Dörfchen Rockenfeld, der Schauplatz an dem unsere Geschichte spielt wird hier so lebhaft beschrieben, dass ich wirklich glaubte, dort zu sein und mir die wunderschönen Schaufenster der einzelnen Kugelmacher betrachten zu können. Auch erfährt man hier sehr viel über Schneekugeln und deren Entstehung.

Gegen Ende des Buches überschlagen sich die Ereignisse und auf den letzten Seiten musste ich vor lauter Spannung die Luft anhalten.





Die Charaktere:

  • Cora ist ein ganz normales junges Mädchen, das versucht, mit einem tragischen Verlust klar zu kommen. Sie fügt sich rasch in ihre neue Umgebung ein und wird ein Teil der Gemeinschaft. Sie ist total sympathisch und hat auch manchmal eine recht sarkastische Ausdrucksweise, die mir total gut gefiel.

  • Elsa hat mir am allerbesten gefallen. Sie hat einen derben und schwarzen Humor, der mir sehr oft Lachtränen in die Augen trieb. Manche ihrer Sprüche waren sogar so gut, dass ich sie mir notieren musste.

  • Niklas kommt anfangs ein wenig farblos rüber, was sich jedoch im Laufe des Buches ändert. Die Romanze zwischen ihm und Cora ist zart und nicht zu sehr übertrieben.



Fazit:

Der Autor wartet hier mit einer richtig spritzigen, fantasievollen und auch humorvollen Geschichte auf. Ich muss sagen, das war echt einfach mal was Neues und auch noch nie Dagewesenes. Die Geschichte ist einzigartig und richtig liebevoll ausgearbeitet. Man merkt richtig, wie viel Mühe sich der Autor hier auch mit seinen Hintergrundrecherchen gegeben hat. An den richtigen Stellen wird der Leser durch eine gute Prise Humor und eine tolle Mischung aus Spannung und Fantasy unterhalten.

Für mich war das hier Lesegenuss vom Feinsten. Ein so gutes Buch habe ich schon ewig nicht mehr gelesen so dass ich mit gutem Gewissen die volle Punktezahl vergebe.

  • Story: cool und interessant aufgebaut
  • Lesespaß: super
  • Lesefluss: sehr gut
  • Spannung: fließend
  • Action: eher weniger
  • Schreibstil: sympathisch (auch für Lesemuffel geeignet)
  • Kaufempfehlung: definitiv ein totales Must-have!!!
Ein zauberhafter Lesegenuss, mit märchenhaften Elementen, der noch lange in mir nachklingen wird.






© Vivien Kaiser von “Kaiserliches Bücherreich“

1 Kommentar:

Kaiserliches Bücherreich

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