Mittwoch, 14. Juli 2021

Ein Artikel über Selbstliebe und Selbstverliebtheit

Über Selbstliebe und Selbstverliebtheit


Hey ihr lieben Bookies,

heute gibt es mal nicht den üblichen Beitrag über Bücher, sondern ich muss mich einfach mal auslassen über die Bloggerszene, oder Menschen generell. Ich entschuldige mich auch schonmal für den ellenlangen Text.

Nee, keine Angst, es geht nicht um die Bücherblogger, die ich in kurzer Zeit so liebgewonnen habe.

Es geht vielmehr darum, warum und ob viele Blogger anscheinend keine Kritik mehr vertragen, in allem einen Angriff sehen und dann pampig reagieren.


Ich muss euch dazu von meinem gestrigen Erlebnis schildern, bei dem mir fast die Spucke wegblieb. Ich folge seit ungefähr 6 Jahren einer Bloggerin (ziemlich bekannt, über 50K-Follower, hat nichts mit Büchern zu tun, aber ich werde hier nicht Ross und Reiter nennen!).

Die Bloggerin fiel mir damals durch ihre sehr direkte und manchmal sehr scharfzüngige Art auf. Sie kann gut austeilen, aber eher auf humorvolle Art und Weise. Dennoch wirkte sie sympathisch und natürlich. Ihre Artikel haben mich oft zum Schmunzeln gebracht.



Gestern postete sie dann ein Selfie von sich selbst, ungeschminkt und ohne Filter und kommentierte dies, wie gut sie doch mit fast 40 noch aussieht. Ich dachte „oh schön, toll sieht sie aus, gleich mal ein Däumchen geben...“. Gesagt, getan, scrollte ich dann durch die Kommentare. Viele schrieben „wow, Du Hübsche!“ etc. Ein Kommentar jedoch fiel mir auf, weil er mit einigen roten Wutsmileys gebrandmarkt war. Eine Followerin schrieb in der Art wie „Krass, du hast dich ja in den letzten Jahren mal stark verändert. Dich habe ich vor ein paar Jahren noch etwas übbiger in Erinnerung.“ etc. Dann stellte sie noch den Vergleich mit der Sängerin Adele an. Und in der Tat, ich dachte nur, sie hat Recht. Die Bloggerin hat wirklich stark abgenommen. Und ihr gesamtes Erscheinungsbild hat sich über die Jahre sehr verändert. Früher gute 20 kg mehr (was aber ihrer Schönheit keinen Abbruch tat), dunkle Haare, kaum mal geschminkt betrachtete ich mir nun eine Blondine mit wie es den Anschein macht voluminöseren Lippen, Wimpernextensions und freizügigerem Kleidungsstil. Das ist ja auch an für sich nichts Schlimmes. Soll ja jeder machen, wie er sich selbst am wohlsten fühlt. Und zudem hat die Bloggerin, wie ich persönlich finde, tatsächlich große Ähnlichkeit mit Adele, was ich im Übrigen für ein Kompliment halte, denn ich finde Adele einfach wunderschön (in etwas mehr und auch so wie sie jetzt aussieht).



Der Kommentar der Followerin, der als Kompliment gedacht war, wurde von vielen geliked, aber bekam auch mächtig Shitstorm. Wofür, fragte ich mich da noch? Es war doch nichts Böses, im Gegenteil. Die Bloggerin selbst meldete sich zu Wort und statt es als Kompliment anzunehmen gab es von ihr derart gehässige und boshafte Kommentare, dass selbst ich nur so mit den Ohren schlackern konnte. Sie schrieb dann: "Danke für das ungefragte Kommentieren meines Äußeren!" Der Followerin wurde sogar von ihr Bodyshaming und Dergleichen unterstellt, obwohl sie nochmal ausdrücklich beteuerte, dass es doch nicht böse gemeint war und Kompliment sein sollte. Aber wenn jemand schrieb: " Du Hübsche", was doch genauso ein ungefragtes Kommentieren ihres Äußeren ist, beschwerte sie sich nicht. Hmmm, Doppelmoral?



Normalerweise halte ich mich aus solchen Streitgesprächen grundsätzlich raus, diesmal aber nicht. Ich schrieb der Bloggerin, dass es doch nunmal Tatsache ist, dass sie früher etwas kräftiger war und auffällt, dass sie enorm abgenommen hat, jedoch früher wie heute eine wunderschöne Frau ist. Und dass ich ihr Verhalten nun doch etwas überheblich finde. So geht man mit seinen Followern einfach nicht um. Uhhhhh, FEHLER!!! Hätte ich es nur gelassen. Denn danach ging erst Recht die Post ab. Von der Bloggerin kamen nun noch giftigere Kommentare. Unterstützung bekam sie von einem ihrer Fans, die mich dann sogar persönlich beleidigte. Irgendwann wurde mir das Ganze dann zu viel, ich beschloss, der Bloggerin nicht mehr zu folgen. Bei so vielen Followern sollte das auch kein so großer Verlust für sie sein.


Im späteren Verlauf schrieb ich die Bloggerin nochmal  persönlich an, da ich das Gefühl hatte, sie hat alles in den falschen Hals bekommen. Ihre Reaktion hat mich wahrlich erschüttert. Ihre Antworten waren mehr als frech. Schade. Als ich ihr noch einen schönen Abend wünschte und weiterhin viel Erfolg und alles Gute, kam nur ein „ääähhh, ja näää is klar“! zurück. Schade, schade!

Ich hingegen habe meine Rückschlüsse gezogen. Darf man denn heutzutage echt nichts mehr schreiben? Keine Kritik mehr äußern? Noch nicht mal ein Kompliment machen, welches auf offensichtlichen Tatsachen beruht? Warum sehen oder hören die Menschen immer nur das Negative? Ist das der heutigen Zeit geschuldet oder war das tatsächlich schon immer so?

Ich persönlich bin halt der Meinung, wenn man als Person des öffentlichen Lebens, so wie besagte Bloggerin Fotos von sich selbst postet, muss man doch auch mit Reaktionen rechnen bzw. umgehen können, oder sehe ich das falsch?



Was ist für euch Bodyshaming? Wo fängt es an? Ich selbst habe schon fast alle Figuren gehabt. Mit Anfang 20 wog ich 50 kg, in der Schwangerschaft hatte ich fast die 100er-Marke geknackt. Nun habe ich mit gesunder Ernährung und Sport zu einer gesunden und normalen Figur gefunden. Und mir sagen die Menschen sehr oft: „du hast dich aber verändert! Du warst früher weitaus fülliger!“

Wenn ich da jedes Mal beleidigte Leberwurst spielen würde, dürfte ich das Haus gar nicht mehr verlassen.



Ich persönlich finde es sehr schade, wie eine zuvor sympathische Bloggerin sich so verändern konnte. Ich bedauere es, dass sie es wohl nicht schafft, Selbstliebe für sich zu empfinden und dies mit falscher Selbstverliebtheit tarnt und in ihren Beiträgen nun widerspiegelt.



Meine Botschaft an die Bloggerin: Mensch Mädel, du warst schön und du bist schön!! Lerne endlich mal, dich selbst zu akzeptieren und zu lieben! Mit zickigen, überheblichen Antworten vergraulst Du nur deine Follower (ich bin nämlich nicht die Einzige)!

 

Leider ist diese Bloggerin aber kein Einzelfall. Es ist mir schon oft aufgefallen, gerade in der letzten Zeit, dass sich Blogger ganz schnell angegriffen fühlen, obwohl überhaupt kein Grund besteht. Ein anderer, ziemlich bekannter Blogger warf mich sogar aus seiner Gruppe, nur weil ich den Kommentar eines anderen Followers geliked hatte, der noch nicht mal beleidigend war. Es gab weder Streit noch böse Kommentare. Einfach nur ein Kritikpunkt , welcher höflich und sachlich geäußert wurde, hatte offenbar genügt. 

 

Daher meine Bitte: Leute, seht doch nicht immer alles so negativ. Schaut genauer hin. Vielleicht will euch jeamand auch nur ein Kompliment machen und ihr versteht es falsch? Fragt bitte nach. Die heutige Zeit ist doch ohnehin schon schwer genug, da muss man sich doch nicht noch gegenseitig das Leben schwer machen.

 

Make Love, not War!!

 

 

10000 Küsse - eure Vivi





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