Mittwoch, 29. Juli 2020

Die Nanny

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Infos zum Buch:

Titel: Die Nanny
Autorin: Gilly Macmillan
Genre: Psychothriller
Verlag: blanvalet
Erscheinungsdatum: 27.07.2020
Seiten: 448
Preis: 13,00 Euro (Hardcover)
ebook: 4,99 Euro

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Klappentext:
Sie ist die Tote im See. Sie ist die Frau an der Tür. Sie ist das Kindermädchen!

Die siebenjährige Jo wächst im Luxus auf, doch Wärme und Zuneigung erfährt sie nur von ihrer geliebten Nanny Hannah. Als die eines Nachts ohne jede Erklärung verschwindet, bricht für das Mädchen eine Welt zusammen. Dreißig Jahre später kehrt Jo nach England in das Anwesen ihrer Kindheit am See zurück. Die Beziehung zu ihrer Mutter ist noch immer geprägt von Vorwürfen und Ablehnung, und so ist Jo überglücklich, als eine ältere Dame auftaucht und sich als Hannah, Jos ehemalige Nanny, vorstellt. Doch Jos Mutter ist misstrauisch. Denn sie weiß – Hannah ist tot, seit der Nacht vor über dreißig Jahren. Wem soll Jo glauben? Ihrer Mutter oder der Frau, die damals das einzig Guten in ihrem Leben war? Und will Jo die Wahrheit überhaupt wissen? Denn die tut manchmal so weh, dass man lieber mit einer Lüge leben würde …






Meine persönliche Meinung



Das Cover
Das Cover ist herrlich düster, ganz passend zum Inhalt. Man hat das Gefühl, selbst in dem See zu ertrinken, und ihm Hintergrund thront das düstere Herrenhaus. Die bedrohliche Atmosphäre des Buches wird anhand der Buchgestaltung exakt wiedergegeben.




Der Inhalt
Das Buch beginnt direkt mit der Rückblende aus 1987, als die 7-jährige Jocelyn das Verschwinden ihrer heißgeliebten Nanny Hannah bemerkt und sich schließlich selbst daran die Schuld gibt.
Kurz darauf schwenkt das Buch 30 Jahre weiter, aus der Sicht der 37-jährigen Jocelyn, genannt Jo. Ihre Sicht wird immer aus der Ich-Perspektive im Präsens geschildert. Jo zieht notgedrungen nach dem Tod ihres Mannes mit ihrer 10-jährigen Tochter Ruby wieder zurück in das große Herrenhaus ihrer Mutter Virginia. Das Zusammenleben gestaltet sich schwierig, schließlich herrschte von Anfang an eine sehr frostige Stimmung zwischen Jo und Virginia.

Als wenige Tage später ein Skelett im nahe gelegenen See gefunden wird, versetzt das alle in große Aufruhr. Könnte es sich bei dem Skelett um Jo's frühere Nanny Hannah handeln, von der sie seit 30 Jahren nichts mehr gehört hat?
Einzig Virinia scheint zu wissen, wessen Skelett hier gefunden wurde.

Kurz darauf steht jedoch die vermisste Nanny vor der Tür des Herrenhauses, quicklebendig. Doch wie kann das sein? Während die Freude auf Jo's Seite enorm groß ist, sind Virginia und Ruby äußerst misstrauisch und begegnen Hannah mit Verachtung.

Das Buch wird in kurzen Wechseln dann auch aus Virginia's Sicht geschildert, sowie auch aus der Sicht von Detective Andy Wilton, der herauszufinden versucht, um wen es sich bei dem Skelett handelt.

Einige Passagen schildern auch die Vergangenheit der Nanny Hannah. Sie ist nicht diejenige, die sie zu sein vorgibt, oder etwa doch? Welche Absichten hegt sie wirklich und was hat sie mit dem Skelett zu tun?

Die Charaktere fand ich sehr authentisch und facettenreich. Zu Beginn des Buches mochte ich Jo sehr gerne und konnte ihre gefühlskalte, versnobte Mutter Virigina nicht ausstehen. Nach dem ersten Drittel schlug dies allerdings in das komplette Gegenteil um. Ich liebte es, das Geschehen aus Virginia's Perspektive zu lesen und entwickelte seltsamerweise ein großes Verständnis für ihre Handlungen. Jo hingegen fand ich zunehmend anstrengend und sehr naiv. Sie nimmt das Auftauchen von Hannah einfach als gegeben hin und hinterfragt nichts. Mehr als einmal konnte ich über ihre Naivität nur noch fassungslos den Kopf schütteln. Dabei wird im Verlauf der Story immer klarer, welche Absichten Hannah verfolgt.
Der Detectiv ging mir mit seinen Vorurteilen auf den Adel auch manchmal auf die Nerven. Er schafft es nicht, objektiv an die Sache heranzugehen, so groß ist sein Abscheu vor den oberen Zehntausend.

Hannah selbst wurde schon sehr schnell zu einer Art Hassfigur. Ich hatte ihr von Anfang an misstraut. Vielleicht mochte ich deswegen die kleine Ruby und auch ihre Großmutter, die charismatische Virginia so gerne, denn auch sie machten aus ihrem Misstrauen Hannah gegenüber keinen Hehl.

Anfangs führte mich die Autorin auf die völlig falsche Fährte und das auf sehr geschickte Weise.

Der Schreibstil ist sehr angenehm. Der Autorin ist es richtig gut gelungen, die düstere und gruselige Atmosphäre des alten Herrenhauses einzufangen und an den Leser wiederzugeben.

Wer hier einen actionreichen Thriller erwartet, wird hier sicherlich enttäuscht. Die Story bewegt sich in eher langsamem und seichtem Tempo. Jedoch wird dem Leser dennoch reichlich Spannung geboten, die durch den Perspektivenwechsel zur richtigen Zeit noch gesteigert wird.

Das Buch ist eine Mischung aus Krimi und Psychodrama. Es spielt gezielt auf Vorurteile und auch Snobismus an.

Durch die Szenen, die Hannah's und Jo's Zusammenleben vor 30 Jahren schilderte, wurde ich teilweise auch wieder richtig in die 80er Jahre hineinversetzt. Die Autorin hat beide Zeitebenen sehr bildhaftig beschrieben.



Mein Fazit:
Für mich ist dieses Buch durch seine Dramatik und wachsende Spannung ein echtes Highlight gewesen. Ich liebe ohnehin Psychothriller mit gruseligen Elementen, die sich in alten Herrenhäusern abspielen. Daher eine ganz klare Leseempfehlung von mir mit 5 von 5 möglichen Büchersternchen. 

 

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