![]() |
Autorin: Cornelia Funke Verlag: Dressler Erscheinungsdatum: 20.02.2015 Preis: 19,99 Euro (HC) ebook: 15,99 Euro Seiten: 480 |
Klapptext:
Das
Schicksalsband der einzig wahren Liebe. Baba Jagas, Kosaken, Spione
und ein Zar, der zu Audienzen in Begleitung eines Bären kommt.
Diesmal führt die Reise hinter dem Spiegel Fuchs und Jacob weit nach
Osten. Auch Will kehrt zurück in die Welt, die ihm eine Haut aus
Jade gab - auf der Spur der Dunklen Fee. Aber den Zweck der Reise
bestimmt ein anderer: der Erlelf hat den Handel nicht vergessen, den
Jacob im Labyrinth des Blaubarts mit ihm geschlossen hat, und er
lehrt Jacob und Fuchs mehr über seinesgleichen, als sie je erfahren
wollten. Russische Märchen, goldene Türme, düstere Wälder -
Cornelia Funkes Sprachzauber ist wieder entflammt.
Persönliche
Meinung:
Zum
Cover:
Das
Cover ist so typisch für die Reckless-Reihe, es ist wunderschön in
einem hellblauen Ton. Die Schrift darauf ist silbern, das passt sehr
gut zur Geschichte.
Zur
Story:
Lange
durften die Fans von der Reckless-Reihe warten auf die Fortsetzung
dieser märchenhaften und Sagen durchtränkten Buchreihe.
Der
Schreibstil ist flüssig, das
Buch ist wieder liebevoll illustriert, samt Karte, auf der man die
Reise nachverfolgen oder die aktuelle Station finden kann.
Ich
mochte die düstere Stimmung, die in dieser Reihe vorherrscht sehr
gern.
Diesmal
begegnen uns die golden funkelnden Dächer von Moskwa (Moskau), und
natürlich, wie könnte es auch anders sein, die gesamte Fülle an
russischen Märchen, die in diesem Land erzählt werden.
Mit
den ersten Bänden sind mir mehrere Charaktere sehr ans Herz
gewachsen. Da ist zum einen die Gestaltenwandlerin Fuchs/Celeste, die
stets treue Begleiterin von Jacob Reckless, die sich durch ihren Mut,
sowie auch ihre Intelligenz auszeichnet. Zum anderen ist da Jacob,
der furchtlose Schatzjäger, dem es in Band 1 gelang, seinen Bruder
Will vom Fluch der Goyl zu befreien.
Auch
den Bastard-Goyl Nerron fand ich sehr interessant als Bösewicht aus
Teil 2.
Nun,
kommen wir zu dem heiß ersehnten dritten Band:
Zu
Anfang sind Jacob und Fuchs in der Menschenwelt, wo sie Will und
Clara besuchen. Doch schon bald verstrickt sich Jacob wieder einmal
in Schwierigkeiten. Ein neuer Bösewicht taucht zu Anfang des Buches
auf – Spieler. Spieler ist ein sogenannter Erlelf, der Jahrhunderte
lang dem Fluch einer Fee erlag, verdammt dazu, in der Menschenwelt zu
verweilen. Um seine Rache an den Feen zu vollstrecken, benutzt er den
nichts ahnenden Will
und
die Armbrust, die Jacob aus der Spiegelwelt mitgebacht hat. Da er
weiß, das Will ihm niemals freiwllig in die Spiegelwelt zurück
gehen würde, spielt er mit seinen Gefühlen und greift zu
gefährlichen Mitteln.
Zurück
in der Märchenwelt erleben wir die Geschichte aus mehreren
Perspektiven.
Da
ist die wunderschöne dunkle Fee, die von ihrem Geliebten Kam'ien
verraten wird, auf Grund einer Intrige dessen eifersüchtiger Ehefrau
Amalie von Austrien. Vertrieben vom Hof geht sie zusammen mit einer
kleinen Armee, die ihrem Schutz dient, ihrer eigenen Wege. Noch ahnt
sie nicht, dass Will in die Spiegelwelt ausgesandt wurde, um diese zu
töten.
Angekommen
in der Spiegelwelt, verbündet sich Will ausgerechnet mit dem
verschlagenen Goyl Nerron, welcher im 2. Bande von Jacob betrogen und
hintergangen wurde. Nach und nach gewinnt die Goylseite in Will
wieder Oberhand, was ihm so einiges an Respekt von Nerron einbringt.
Fuchs
versucht unterdessen, ihr Martyrium in Blaubarts Haus zu vergessen,
was ihr aber nicht so recht gelingt. Wie soll sie jemals wieder einem
Mann über den Weg trauen, außer Jacob, den sie immer noch heimlich
liebt?
So
sind die unterschiedlichsten Charaktere während des ganzen Buches
auf einer Reise von einem Ort zum nächsten, und das Ziel ist jedes
Mal ungewiss.
Unterdessen
wird sich Jacob seiner Gefühle für Fuchs klar. Um sie zu schützen
geht er sogar einen gefährlichen Handel mit Baba Jaga ein.
Schön
fand ich hier, dass mehrere Märchen und Sagen aus Russland
miteinander verwoben wurden.
Jedoch
ebbte für mich der Zauber der ersten beiden Bände hier erheblich
ab. Manchmal musste ich mich sogar richtig quälen, das Buch weiter
zu lesen. Es waren einfach zu viele Handlungsstränge auf einmal, die
parallel erzählt wurden, aber nie wurde ein Handlungsstrang zu Ende
erzählt, was ich hier als sehr großen Kritikpunkt aufzähle.
Auch
ging mir irgendwann dieses Hin und Her zwischen Jacob und Fuchs
einfach nur noch auf die Nerven. Erst als ein anderer Mann um die
Gunst von Celeste buhlt, fällt es Jacob plötzlich ein, um sie zu
kämpfen. Das sorgte meinerseits so manches Mal für ein “Kopf
meets Tischplatte“ .
Die
einzelnen Orte wie z.B. Varangia (Russland), Austiren (Österreich),
Moskva (Moskau) und Lothringen wurden hier sehr bildlich dargestellt.
Es war beim Lesen, als wäre ich mitten in diesen farbenprächtigen
Orten, das wiederum hat mir sehr gut gefallen und da muss ich wieder
einmal der Autorin Cornelia Funke ein großes Kompliment machen.
Die
Charaktere:
- Fuchs ist immer noch unangefochten mein absoluter Lieblingscharakter. Sie beweißt viel Mut und muss so manches Mal sich ihrer traumatischen Vergangenheit stellen. Auch bewunderte ich sie, wie sie mit ihren Gefühlen zu Jacob umging und es sogar schaffte, sich wieder auf andere Männer einzulassen, trotz ihrer schrecklichen Erfahrungen.
- Will macht hier eine erhebliche Wandlung durch. Anfangs noch das unschuldige Milchgesicht wird gegen Ende des Buches der Jadegoyl in ihm immer stärker.
- Die dunkle Fee gefiel mir hier sehr gut. Sie ist in meinen Augen eine sehr starke Frau, der in diesem Band hier übel mitgespielt wurde.
- Jacob ist wie eh und je – ein Abenteurer und Schatzsucher. Jedoch lässt er hier endlich mal seinen Gefühlen freien Lauf.
- Sylvain, der neue Charakter und treue Begleiter von Jacob und Fuchs hat neuen Schwung in das Buch gebracht. Besonders gefallen hat mir seine herrliche Naivität, die er mit einem französischen Akzent untermauerte.
Fazit:
Der
dritte Band der Reckless-Reihe lässt deutlich nach. Die Geschichte
hat hier leider von ihrem Zauber etwas eingebüßt, was ich
persönlich sehr schade finde, denn schließlich hat die
Reckless-Reihe bisher zu meinen absoluten Lieblingen gehört.
Das
Buch zog sich an manchen Stellen ewig hin und manchmal wurde es doch
schon recht langweilig.
Es
konnte mich leider nicht so fesseln, wie seine Vorgänger es konnten.
Vielleicht
lag es an den vielen Sichtwechseln, denn die Sicht wechselte fast
nach jedem Kapitel, was dazu führte, dass die Geschichte nicht
wirklich in Gang kam
Da
die Reihe aber mit Band Drei noch nicht zu Ende ist, habe ich noch
die Hoffnung, dass es recht bald eine Fortsetzung geben wird, die es
schafft, mich wieder so zu verzaubern, wie es die beiden ersten Bände
vermochten.
Ich
habe sehr lange überlegt, welche Bewertung ich dem Buch geben
sollte. Anfangs tendierte ich noch zu 3 Büchersternchen, aber ich
entscheide mich bewusst für 4, da die Schauplätze des Buches doch
so detailgetreu und liebevoll beschrieben wurden, sowie auch die wundervolle Beschreibung der Charaktere.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen