Sonntag, 14. Juni 2015

Die Farben des Blutes - Die rote Königin


Autorin: Victoria Aveyard
Verlag: Carlsen
Erscheinungsdatum: 28.05.2015
Seiten: 512
Preis: 19,99 Euro Hardcover
13,99 Euro ebook
Genre: Fantasy und Dystopie

Inhalt:
Rot oder Silber – Mares Welt wird von der Farbe des Blutes bestimmt. Sie selbst gehört zu den niederen Roten, deren Aufgabe es ist, der Silber-Elite zu dienen. Denn die – und nur die – besitzt übernatürliche Kräfte. Doch als Mare bei ihrer Arbeit in der Sommerresidenz des Königs in Gefahr gerät, geschieht das Unfassbare: Sie, eine Rote, rettet sich mit Hilfe besonderer Fähigkeiten! Um Aufruhr zu vermeiden, wird sie als verschollen geglaubte Silber-Adlige ausgegeben und mit dem jüngsten Prinzen verlobt. Dabei ist es dessen Bruder, der Thronfolger, der Mares Gefühle durcheinander bringt. Doch von jetzt an gelten die Regeln des Hofes, Mare darf sich keine Fehler erlauben. Trotzdem nutzt sie ihre Position, um die aufkeimende Rote Rebellion zu unterstützen. Sie riskiert dabei ihr Leben – und ihr Herz … --- Fesselnd, vielschichtig und voller Leidenschaft: Viktoria Aveyard entwirft eine faszinierende Welt mit einer starken Heldin, die folgenschwere Entscheidungen treffen muss. Es geht um Freundschaft, Liebe und Verrat, um Politik, Intrigen und Rebellion, um Gut und Böse – und jede Schattierung dazwischen.
Zu kaufen hier: CARLSEN







Persönliche Meinung



Zum Cover:

Ich liebe dieses Cover einfach, so wunderschön ist es. Hinter einer Art durchsichtigem roten Schleier erkennt man ein hübsches Mädchen, bei dem es sich ja nur um die Protagonistin Mare handeln kann. Das Cover an sich hat den Fokus auf zwei Farben gelegt, die hier eindeutig raus stechen: rot und silber. Dies finde ich einfach nur sehr treffend zum Buchtitel und dem Inhalt. Ein echter Eyecatcher ist diese Buchgestaltung. Ich habe das Buch zwar “nur“ als ebook gelesen, aber werde es mir demnächst noch als Hardcover zulegen, weil es einfach im Regal der Blickfang schlechthin ist.




Zum Inhalt:

Zwei Farben bestimmen die Welt von der 17-jährigen Mare Barrow: rot und silber. Die Welt ist sozusagen in zwei Kasten aufgeteilt, Menschen, die wie Mare rotes Blut haben, gehören zu der armen und unterdrückten Bevölkerung, während die Silbernen hier die Privilegierten sind, die gleichzeitig auch noch mit jeweils einer magischen Fähigkeit von Geburt an ausgestattet wurden.

Typisch, wie könnte es auch nicht anders in einer Dystopie sein, herrscht im Lande eine recht fragwürdige Politik, dessen Oberhaupt der König (natürlich ein mächtiger Silberner) die Roten unterdrückt und unterjocht.

Die Silbernen führen ein Leben in Luxus und Verschwendung, während die Roten von der Hand in den Mund leben und den Silbernen dienen.


Unsere Protagonistin Mare schlägt sich mit kleinen Gaunereien und Diebstahl durch, da sie immer noch keine Lehrstelle gefunden hat. Sie ist sozusagen das schwarze Schaf der Familie, welches im Schatten ihrer perfekten Schwester Gisa steht. Mare droht die Einberufung in den Krieg. Auch ihrem besten Freund Kilorn steht selbiges Schicksal bevor.

Als Mare an einem Abend wieder mal auf Diebeszug ist, wird sie von dem gut aussehenden Cal erwischt, der sich ihrer aber großzügig zeigt, sie laufen lässt, ihr sogar noch ein wenig Geld freiwillig gibt, ohne zu wissen, dass es sich bei Cal allerdings um den ältesten Prinzen des Königshauses handelt.

Durch einen glücklichen Zufall (wie Mare anfangs glaubt) umgeht Mare aber die Einberufung und ergattert eine Stelle als Dienerin am königlichen Hofe. Durch einen Zufall erwachen in Mare Fähigkeiten, die eigentlich nur den Silbernen vorbehalten sind. Auch in ihr steckt Magie, sie ist eine Blitzwerferin. Dies erregt natürlich großes Aufsehen unter den Silbernen. Eine Rote, die magische Fähigkeiten besitzt – das kann es doch gar nicht geben!

Kurzerhand wird Mare, noch bevor sie weiß, wie ihr geschieht, vor den König und dessen Frau gebracht. Hier trifft sie auch wieder auf Cal und erkennt nun, dass es sich hier um den Prinzen handelt, und sie ihm die Stelle zu verdanken hatte.
Um die Tatsache zu vertuschen, dass eine Rote zu solchen Fähigkeiten mächtig ist, wird Mare als verschollene Adelige ausgegeben, kurz, sie wird zu Mareena Titanos und zur Verlobung mit Maven, dem jüngeren Bruder von Cal, verlobt. Mare wird neu eingekleidet, erhält “Benimmunterricht“ und auch Training, um mit ihren Fähigkeiten besser umgehen zu können.

In der Zwischenzeit hört man immer wieder von Anschlägen der Scharlachroten Garde, einer Gruppe Roter, die sich gegen das Königshaus und dessen unmenschliches, sowie grausames Regime auflehnen.


Mare taucht immer mehr in die Welt der Silbernen ein und muss lernen, dass nicht alle Silbernen schlecht sind. Emotional steht sie nun zwischen zwei Männern, Cal und Maven. Auch lernt sie, mit ihren Kräften richtig umzugehen, sie bewusst einzusetzen und zu kontrollieren.

Doch Vorsicht! Hier kann jeder jeden verraten! Dieser Satz wird oft in dem Buch wiederholt und so manches Mal ist man als Leser sehr verwirrt und weiß nicht, wer steht auf der “guten“ Seite, wer nicht? Wer meint es ernst mit Mare, wer nicht?


Dieses Buch ist wirklich etwas ganz besonderes. Hier wurde eine gehörige Portion Fantasy mit Dystopie vermischt, so dass von jedem genau die richtige Menge dabei war.

Auch Spannung und Aktion kommen hier nicht zu kurz, im Gegenteil. Gerade im letzten Drittel des Buches geht es so rasant und actiongeladen Richtung Ende, dass der Leser das Gefühl hat, dieses Buch nie mehr aus den Händen legen zu können.

Die Charaktere sind gut durchdacht und ein jeder, vom Protagonisten bis zum kleinsten Nebencharakter wurde liebevoll ausgearbeitet.

So manches Mal musste ich als Leserin vor lauter Spannung die Luft anhalten und fieberte mit der Protagonistin Mare richtig mit.



Die Charatkere:

  • Mare finde ich einfach ein ganz bewundernswertes Mädchen. Sie denkt zuletzt an sich selbst, versucht zuerst mal, ihrem Freund Kilorn und ihrer Familie zu helfen. Dass sie dabei als das schwarze Schaf der Familie angesehen wird, nimmt sie in Kauf. Sie war mir durch und durch sehr sympathisch. Sie beweist Mut und Stärke, auch in Situationen, in denen jeder andere längst aufgegeben hätte.
  • Mit Cal hatte ich das komplette Buch über so meine Probleme. Ich weiß, viele Leserinnen schwärmten sehr für ihn, aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, was auch gut ist. Ich persönlich fand sein Auftreten keinesfalls authentisch. Auch was seine Gefühle Mare gegenüber betrifft, so war ich mir stets im Unklaren.
  • Maven mochte ich irgendwie total (jetzt werden mich bestimmt einige Leserinnen köpfen wollen). Anfangs gibt er sich arrogant und kalt, jedoch im Laufe des Buches scheint eher das Gegenteil der Fall zu sein. Er steht ständig im Schatten seines Bruders, trotzdem versucht er alles, damit sich Mare am königlichen Hof etwas besser zurecht findet. Es scheint sogar so, als wäre er ein sehr einfühlsamer und sanfter Mensch. Zuviel mag ich allerdings nicht verraten. Ich hätte an Mare's Stelle wohl bei ihm totales Herzklopfen bekommen.
  • Das Klischee der zickigen und hinterhältigen Rivalin erfüllt hier Evangelina. Jedoch gefiel sie mir als Gegenspielerin von Mare richtig gut. Ihr Charakter trägt ebenso viel Bosheit in sich, wie aber auch Charisma.



Fazit:

Für alle Fans von Fantasy- und Dystopie- Reihen kann ich dieses Buch einfach nur empfehlen. Es hat mich total in Atem gehalten und ich habe es innerhalb von 2 Tagen regelrecht verschlungen, so sehr hat mich die Welt der Roten und Silbernen in ihren Bann gezogen.

  • Story: actionreich, auch teilweise romantisch
  • Lesefluss: sehr gut
  • Schreibstil: Präsens, aus Sicht der Protagonistin
  • Spannung: von Anfang an sehr gut aufgebaut und flacht auch nie ab
  • Schreibstil: flüssig und leicht zu lesen
  • Zielgruppe: ab 14 Jahre aufwärts
  • Kategorie: Fantasy, Dystopie
Mit “Die Farben des Blutes“ ist der Autorin hier ein fulminanter Auftakt zu einer wahrhaft ganz besonderen Fantasy/Dystopie-Reihe gelungen. Bitte recht bald den nächsten Teil und mehr von den Abenteuern von Mare!!!

Hier ist mir die Bewertung sehr leicht gefallen – 5 von 5 möglichen Büchersternchen und dem ist nichts mehr hinzuzufügen.  




© Vivien Kaiser von “Kaiserliches Bücherreich“

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